Pottwal Sichtungen im türkischen Teil des Mittelmeeres

Der Pottwal ist eine kosmopolitische Art und nach einer neuen Studie aus dem Jahre 2013, sind sie sogar in der Ägäis und dem türkischen Teil des Mittelmeer zu Hause.

Zwischen 1994 und 2012 wurden 43 Sichtungen von Pottwalen (Physeter macrocephalus) im türkischen Teil der Ägäis und des Mittelmeeres gemeldet. Die meisten der Sichtungen wurden in der Nähe des Fethiye Canyon, eine der tiefsten Stellen des  Mittelmeeres, gemacht.


Die östliche Grenze der Pottwal Sichtungen im türkischen Teil  des  Mittelmeeres ist Alanya und die nördliche Grenze ist Gökçeada in der nördlichen Ägäis. Die meisten Sichtungen entlang der Mittelmeerküste haben in der Nähe einer der tiefsten Stellen des Mittelmeeres und der Auftriebszone der Fethiye Senke (Anadolu Submarine Canyon), die bis in 4500 m reicht, stattgefunden.

Pottwale bevorzugen meist tiefe Kontinentalhänge, in denen Tiefseekalmare am häufigsten anzutreffen sind und auch tiefere  Hochsee-Gewässer des Mittelmeeres. Bei dieser Tiefseeauftriebs Schlucht der Fethiye Senke wird davon ausgegangen, dass sich die Pottwale in diesem Bereich von Tiefseekopffüßern ernähren.

Pottwale ernähren sich hier einzig und allein von Kopffüßern

Die Forscher berichten, von sieben Tintenfischarten in der Ernährung eines Pottwals vor der Südküste von Kreta im Mittelmeer, in der Nähe der türkischen Gewässer. Wobei bisher in den türkischen Gewässern insgesamt 43 Tintenfischarten identifiziert wurden.

Der Forscher Öztürk berichtet, dass  viele der  Sichtungen von lokalen Schwertfisch Fischern und Seglern in den von aufsteigendem Wasser geprägten Canyons zwischen Rhodos und Fethiye stattgefunden haben. Die meisten Sichtungen wurden in den Frühjahr- und Sommer-Monaten (März ˗ August, 81%) gemacht. Dies kann an der Hochsaison für den Segelsport liegen, zeigt aber auch, dass diese Tiere in den Herbst/Wintermonaten die türkischen Gewässer verlassen.

Die Mittelmeerpopulation dieser Art wurde vor kurzem von der IUCN als gefährdet erklärt. Hauptbedrohungen sind  Verstrickungen in Treibnetzen, Kollision mit großen Schiffen und Lärmbelastung. Das Abkommen zum Schutz der Wale im Schwarzen Meer, Mittelmeer und dem anschließenden Atlantikbereich (ACCOBAMS) ist seit 2001 in Kraft und umfasst auch alle Gewässer um die Türkei: das Schwarze Meer, die Ägäis und das östliche Mittelmeeres. Obwohl  die Türkei das Abkommen bisher (Mai 2013), nicht unterzeichnet hat, wird erwartet, dass sie aufgrund der grenzüberschreitenden Wanderung der Wale, ihre Verantwortung und Verpflichtung zur Überwachung und zum Schutz der Wale in ihren Hoheitsgewässern erfüllt. Das Ziel dieser Überprüfung ist es, alle vorhandenen Daten von Sichtungen von Pottwalen in türkischen Gewässern zu erfassen, um grundlegende Informationen über die Verteilung der Wale und die saisonalen Schwankungen zu erlangen, um einen besseren Schutzplan für diese Art im östlichen Mittelmeer und der Ägäis zu bekommen.

Diese Studie liefert die Basisinformationen über die Pottwal-Verteilung in türkischen Gewässern. Um dort die Verteilung besser zu verstehen, sollten mehr Anstrengungen, sowohl von speziellen Untersuchungen, als auch von opportunistische Plattformen (Segler, Fischer), vor allem zwischen Fethiye und Rhodos, als  den tiefsten Teil der Region, gemacht werden. Die Bekämpfung der illegalen, nicht gemeldeten und unregulierten Fischerei (IUU), ist wichtig  für die Eindämmung von Beifang. Da die  Wale  über die Grenzen hinweg wandern, sind regionale und globale Anstrengungen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Pottwal-Populationen im gesamten Mittelmeer erforderlich

OZTURK, AYAKA AMAHA; ARDA M. TONAY and AYHAN DEDE.
JOURNAL OF THE BLACK SEA/MEDITERRANEAN ENVIRONMENT 19(2):169-177. 2013.

Sperm whale (Physeter macrocephalus) sightings in the Aegean and
Mediterranean part of Turkish waters.

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