Den Grauwal erkennet man von Weitem an seinem gespreizten Blas, der mittig etwa 2 -3 Meter hoch aus seinen 2 Blaslöchern steigt. Der Kopf entspricht den übrigen Proportionen. Die Flipper sind verhältnismäßig groß und verleihen dem Grauwal eine hohe Manövrierfähigkeit
Im Gegensatz zu den Pottwalen werden bei den Grauwalen die weiblichen Tiere größer. Die Unterschiede sind aber bei weitem nicht so groß. Die Weibchen erreichen eine Länge von 14, die Männchen 12 Metern. Das maximale Gewicht dürfte bei etwa 35 Tonnen liegen.
Der meiste Bewuchs des Grauwals ist für den Wirt relativ harmlos. Es befinden sich jedoch auch Parasiten darunter, die dem Wal das Leben schwer machen.
Zwischen der Paarung und der Geburt liegt die längste Wanderstrecke aller Säugetiere. Von den Weidegründen in der Beringsee und den angrenzenden Gebieten im hohen Norden, zu den Geburts- und Paarungslagunen im Süden, wird eine Strecke von 6000 - 8000 km zurückgelegt. Dabei kommen die Tiere in 24 Std. Richtung Süden etwa 150 km, und in Richtung Norden ca. 80 km voran. Dies liegt zum einen an den Strömungsverhältnissen, zum anderen aber daran, dass die neugeborenen Kälber noch keine sehr schnellen Schwimmer sind und die Wale, durch die geringe Nahrungsaufnahme, geschwächt sind.
Die Nachhut bilden die Weibchen mit neu geborenen Jungen. Sie verlassen die Lagunen erst 4 Wochen nach den anderen Tieren. Die zuerst abgereisten treffen zu dieser Zeit bereits wieder in der Beringsee ein.
Die Nahrung der Grauwale besteht hauptsächlich aus bodenlebenden Wirbellosen und Röhrenwürmern. Auch Fische und Seetang in großen Mengen wurden in den Mägen gefunden.
Die aufgenommene Nahrung richtet sich stark nach dem Angebot in den verschiedenen Regionen.
Bei der Nahrungsaufnahme liegen die Wale vorwiegend auf der rechten Seite und stöbern mit ihrem Maul über den Grund. Dabei wirbeln sie den Boden gehörig auf, so dass speziell in den Lagunen der Baja meistens eine sehr schlechte Sicht herrscht. Während der Wanderung und der Paarungs- und Geburtszeit, nehmen die Wale aber nur sehr wenig Nahrung auf, so dass sie bei ihrer Wanderung gen Norden einige Tonnen leichter sein dürften. Grauwale gehören zu den Bartenwalen. Sie haben etwa 150 Barten auf jeder Seite, die 50 cm lang werden.
… Es gibt nur noch eine kleine asiatische Population, die im Winter auf Höhe von Korea lebt.
Zu Beginn unseres Jahrhunderts galt der Grauwal als ausgestorben. Nach seiner Wiederentdeckung wurde er bereits 1935 unter teilweisen Schutz gestellt. Heute hat sich der Bestand der nordamerikanischen Grauwale auf ca. 16000 eingependelt. Etwa 180 Tiere dürfen jedes Jahr durch Eskimos und Indianer getötet werden. Es gibt aber Bestrebungen einzelner Stämme diese Anzahl zu erhöhen. Die Anzahl der asiatischen Grauwale ist unbekannt. Sie dürfte aber sehr niedrig liegen.
Für den nordatlantischen Grauwal aber kam jeder Schutz zu spät. Er wurde bereits früh ausgerottet.