Projektbericht 2019
Misserfolg und Erfolge…
…ein neuer Anfang
Noch immer hat sich die Insel Dominica nicht richtig von den schweren Schäden erholt,
die Hurrikan Maria in 2017 angerichtet hat.
(siehe: Projekt Bericht 2017)
Unser Forschungszentrum ist nach wie vor zerstört und alle unsere Bemühungen einen neuen Platz oder Räumlichkeiten zu finden, schlugen fehl.
Die Gespräche mit der Regierung liefen sehr schleppend, und nach vielen Monaten wurde die Konversation seitens Dominicas sogar ganz eingestellt.
Krisen zerstören gute Vorsätze!
Man gab uns unmissverständlich zu verstehen, dass zur Zeit keinerlei Interesse seitens der Regierung von Dominica besteht, über Regeln oder Gesetze für ein verantwortungsbewusstes Whale-watchen nachzudenken oder zu beraten. Auch für das Schwimmen mit den Pottwalen sei man nicht bereit, Beschränkungen oder Regeln zu erlassen.
Handel mit sogenannten „Permits“
Wie wir aus sicheren Quellen wissen, wird sehr viel Geld für eine Erlaubnis-Berechtigung (ein sog. Permit) für das Schwimmen mit den Pottwalen von den Veranstaltern in bar bezahlt. In den letzten Jahren war man zumindest versucht, immer nur eine Erlaubnis pro Woche an einen Veranstalter zu erteilen. Leider sind diese Berechtigungen mittlerweile kaum noch zu kontrollieren und so passiert es dann auch, das plötzlich 4 Berechtigungen gleichzeitig vergeben werden.
Für die Pottwale vor Dominica wird der Stressfaktor zusätzlich zu den unkontrollierten Whale-watch-Ausfahrten nun noch um ein Vielfaches durch die Masse der Boote mit Schwimm-Programmen, die alle gleichzeitig unterwegs sind, erhöht.
Die Folgeschäden für die Population der Pottwale vor Dominica sind dramatisch!
(siehe unser Bericht vom 2.12.2016).
Hauptziel noch nicht erreicht!
Wir haben bisher verzweifelt für das Überleben der Pottwale in diesem Gebiet gekämpft, wir haben alle Kraft und Energie in dieses Projekt gesetzt und auch gute und professionelle Hilfe von größeren Organisationen erhalten, die uns dabei unterstützt haben.
In kleinen Schritten haben wir dabei auch einige wichtige Erfolge erzielen können, doch unser Hauptziel: die Regeln und Gesetze für gute und kontrollierte Walbeobachtungstouren, sowie die strenge Regulierung für die Schwimm-Programme mit den Pottwalen, sind leider zur Zeit ins Stocken geraten.
Wir werden uns von solchen Rückschlägen jedoch nicht davon abhalten lassen, weiter für diese wichtigen Ziele zu kämpfen.
Im Gegenteil unser Wille wird dadurch noch mehr aktiviert, und wir werden nichts unversucht lassen, wieder mit der Regierung und den Walbeobachtungs-Veranstaltern in Kontakt zu kommen.
Weil das Projekt Dominica 2019 ruhen musste, haben wir unseren Fokus letztes Jahr auf ein weltweites Problem für alle Meeresbewohner gerichtet: „PLASTIK“!
Mit Hilfe von Sponsoren und vielen ehrenamtlichen Helfern konnten wir zum deutschlandweiten „River Rhein Cleanup“ eine lebensecht-große Pottwalskulptur von der Künstlergruppe „Captain Boomer Collective“ aus Belgien, auf den Düsseldorfer Rheinwiesen stranden lassen: „Todesursache Plastikmüll!“
Ein ganzes Wochenende haben wir mehr als 10 000 Besucher über das Problem Plastik mit seinen Gefahren in unseren Weltmeeren informieren können und dabei gute Alternativen zum Plastik gezeigt.
Diese Aktion war überaus erfolgreich, gute Kontakte zur Düsseldorfer Regierung, der Presse und den Fernsehmedien, konnten generiert werden.
(siehe unsere Seite: Pottwal strandet in Düsseldorf)
Auf Grund der großen Nachfrage und des überraschend großen Erfolges planen wir weitere Aktionen dieser Art in den nächsten Jahren.
Durch die Fernsehproduktion, die gleichzeitig mit unserer Aktion in den Kinos startete: „The Whale and the Raven“, konnte auch ein sehr guter und interessanter Kontakt zu einer weiteren Organisation, die in Kanada stationiert ist, hergestellt werden.
Für das Jahr 2020 sind hier eventuell gemeinsame Projekte in Aussicht.
Vielleicht bedarf es manchmal einiger Rückschläge, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen, um Platz für andere neue und erfolgversprechende Projekte freizugeben.
Wir sind offen und bereit dafür…
…den Anfang haben wir gemacht!